Alkohol und Medikamente
Alkohol und Medikamente können in Wechselwirkung treten oder bestehende Abhängigkeiten verstärken.
Darüber hinaus können Medikamente durch Alkohol langsamer oder schneller abgebaut werden. Wer Medikamente nimmt, sollte deshalb immer seinen Arzt fragen, ob sich das Mittel mit Alkohol verträgt.
Bei Psychopharmaka und zentral wirkenden Schmerzmitteln kann Alkohol die dämpfende und schlafanstoßende (Neben-)Wirkung verstärken und lebensbedrohliche komatöse Zustände verursachen.
Des Weiteren verstärken Schlaf- und Beruhigungsmittel aus der Gruppe der Benzodiazepine und Non-Benzodiazepine sich im Hinblick auf Rausch, Dämpfung und Abhängigkeit.
Daher sollen „trockene“ Alkoholabhängige nur unter sehr kontrollierten Bedingungen Benzodiazepine oder Non- Benzodiazepine erhalten.
Abhängige von Benzodiazepinen und Non-Benzodiazepinen müssen damit rechnen, dass sie schon nach Tagen bis Wochen regelmäßigen Alkoholkonsums die Kontrolle über ihr Einnahmeverhalten verlieren (Kreuztoleranz).
Alkohol wirkt sich auch auf den Stoffwechsel und die Gehirnfunktionen aus; der Konsum von Alkohol kann dazu führen, dass Medikamente langsamer oder schneller abgebaut werden. Wer Medikamente nimmt, sollte deshalb immer seine Ärztin oder seinen Arzt fragen, ob sich das Mittel mit Alkohol verträgt.
Bei Medikamenten, die auf die Psyche wirken und bei zentral wirkenden Schmerzmitteln kann Alkohol insbesondere die dämpfende und schlafanstoßende (Neben-)Wirkung verstärken und lebensbedrohliche komatöse Zustände verursachen.
In Hinblick auf eine Abhängigkeit sind Schlaf- und Beruhigungsmittel aus der Gruppe der Benzodiazepine und Non-Benzodiazepine in ihrer Wechselwirkung mit Alkohol besonders kritisch zu bewerten. Alkoholiker nutzen die Medikamente oft, um sich selber zu entziehen, Versorgungsengpässe zu überbrücken oder um ohne Entzugserscheinungen zur Arbeit zu kommen. Medikamentenabhängige wiederum nutzen Alkohol, um Versorgungsengpässe bei den Tabletten zu überbrücken. Patienten beiderlei Gruppen kombinieren Alkohol und Medikamente, um eine stärkere Wirkung zu erzielen.
Aus medizinischer Sicht ist von der Kombination dieser Substanzen dringend abzuraten, da der rasch einsetzende Kontrollverlust zu einem „totalen Absturz“ und zu lebensgefährlichen Überdosierungen führen wird. Deshalb sollten auch abstinente („trockene“) Alkoholabhängige Benzodiazepine oder Non-Benzodiazepine nur dann erhalten, wenn diese unverzichtbar sind, und nur unter sehr kontrollierten Bedingungen.
Abhängige von Benzodiazepinen und Non-Benzodiazepinen wiederum müssen beim Umgang mit Alkohol größte Vorsicht an den Tag legen und damit rechnen, dass sie aufgrund der Kreuztoleranz schon nach Tagen bis Wochen regelmäßigen Alkoholkonsums die Kontrolle über diesen verlieren.
Alkohol in Arzneimitteln
Alkohol dient häufig als Trägersubstanz für verschiedene Arzneiwirkstoffe. Der Alkoholgehalt wird von den Verbrauchern/-innen allerdings häufig unterschätzt. Risiken bestehen zum einen aufgrund möglicher Wechselwirkungen mit anderen Arzneien, zum anderen in der Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit, zum dritten in Form eines gesteigerten Rückfallrisikos für abstinente Alkoholkranke.
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Text: Dr. med. Rüdiger Holzbach, Karen Hartig