Pharmakologie und Behandlung

Etwa 4 bis 5 Prozent aller häufig verordneten rezeptpflichtigen Medikamente haben ein Suchtpotenzial. Deshalb sollten Ärzte bei der Verschreibung auf die Dauer, Dosierung und Indikation sorgfältig achten. Apotheker sollten die Rezepte genau überprüfen und gegebenenfalls nachhaken. Als Hilfestellung für alle, die mit Medikamenten und möglicherweise Medikamentenabhängigen zu tun haben, geben die folgenden Unterseiten einen Überblick über die vielfältigen Arzneimittel und Arzneimittelgruppen, die missbraucht werden können. Die Porträts der jeweiligen Wirkstoffgruppe sind folgendermaßen aufgebaut:

  1. Allgemeine Pharmakologie: Die Wirkweise der jeweiligen Medikamentengruppe wird vorgestellt.
  2. Wirkungen und Indikationen: Welche Wirkungen haben die Substanzen? Wo werden sie medizinisch eingesetzt? Was ist bei der Behandlung zu beachten?
  3. Folgen: Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten? Wie hoch ist das Abhängigkeitspotenzial? Welche körperlichen und psychischen Folgen stellen sich bei einem Missbrauch ein?
  4. Absetzen/Entzug: Treten beim Absetzen Entzugserscheinungen auf? Wie sollte man beim Absetzen bzw. Entzug vorgehen?
  5. Prognose: Welche Erfolgsaussichten hat eine Entzugsbehandlung?
  6. Übersicht: Alle Präparate werden mit ihrem internationale Freinamen und den in Deutschland üblichen Handelsnamen aufgelistet.

In einer Behandlung ist immer die Abwägung der Vor- und Nachteile erforderlich. Ob Reduktion oder Abstinenz das Behandlungsziel ist, hängt von dieser Abwägung ab. In den meisten Fällen ist es nicht ratsam, eine Substanz schlagartig abzusetzen. Die Dosis sollte schrittweise verringert werden. Ein Entzug, der ambulant oder stationär erfolgen kann, lohnt sich: Den meisten Patienten geht es danach deutlich besser. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass eine zugrundeliegende Erkrankung – etwa Schlafstörungen oder eine Depression – mit besser geeigneten Medikamenten behandelt wird und auch nicht-medikamentöse Wege gefunden werden. Ärzte können sich bei Suchttherapeuten, bei einer Suchtberatungsstelle oder einer Fachklinik Unterstützung holen.