Hilfesystem und Verbände

Das Versorgungssystem der Suchthilfe

Das Versorgungssystem der Suchtkrankenhilfe umfasst etwa 1.300 Suchtberatungsstellen und -dienste, ca. 300 spezialisierte Krankenhausabteilungen, über 10.000 Selbsthilfegruppen mit mehr als 150.000 Mitgliedern sowie Tagesstätten und Notschlafstellen für Abhängige nebst Wohn- und Nachsorgegruppen. Für die Hilfe durch vorwiegend ortsnahe Einrichtungen sorgen insgesamt mehr als 10.000 Sozialarbeiter/innen, Pädagogen/innen, Psychologen/innen und Mediziner/innen sowie mindestens 20.000 ehrenamtlich Tätige.

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) wurde 1947 gegründet, um allen in der Suchtkrankenhilfe bundesweit tätigen Verbänden und gemeinnützigen Vereinen eine Plattform zu geben. Mit wenigen Ausnahmen sind sämtliche Träger der ambulanten Beratung und Behandlung, der stationären Versorgung und der Selbsthilfe in der DHS vertreten.
 

Ziel der DHS-Mitgliedsverbände ist es, ihre Fachkompetenz zu Fragen und Problemen der Suchtprävention und der Suchthilfe organisatorisch zu bündeln. Insofern steht die DHS für die Suchthilfe in Deutschland. Die Information und Hilfe für Konsumenten/innen, Missbraucher/innen, Abhängige und deren Angehörige wird in den unterschiedlichen Einrichtungen der Mitgliedsverbände und im Kontakt mit deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angeboten und umgesetzt.

Die Sucht-Selbsthilfe

Die Selbsthilfe im Suchtbereich ist eine Hilfe für Betroffene von Betroffenen, und zwar vor, während und nach der professionellen therapeutischen und medizinischen Hilfe - und auch unabhängig davon.
Sie ist ein eigenständiges Angebot und ergänzt die Palette der Angebote der Suchtkrankenhilfe entscheidend.

In der Suchtselbsthilfe lernen Betroffene, Suchtkranke und deren Angehörige, gemeinsam mit anderen, die Abhängigkeitsproblematik zu bewältigen und eine dauerhafte, zufriedene Abstinenz zu erreichen. Eine Selbsthilfegruppe hilft  dabei (wieder) soziale Kontakte und neue Perspektiven zu finden und Isolation und Ausgrenzung zu überwinden.

Dass die Selbsthilfe einen immer höheren gesellschaftlichen Stellenwert bekommt, zeigt sich auch durch die Förderung der Selbsthilfe durch die gesetzlichen Krankenkassen und durch die Deutsche Rentenversicherung Bund.

Sucht-Selbsthilfeverbände

Gruppen und Organisationen der Sucht-Selbsthilfe sind häufig in Verbänden organisiert. Die Bundesverbände kümmern sich  um die gemeinsamen Interessen ihrer Gruppen und Mitglieder. Die meisten der bundesweiten Verbände sind Mitglied in der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).

Die sechs in der DHS organisierten Verbände der Sucht-Selbsthilfe sind:

Blaues Kreuz Suchtkrankenhilfe

Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche – Bundesverband e. V.

Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe – Bundesverband e. V.

Guttempler in Deutschland 

Kreuzbund e. V. – Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige

Bundesverband der Elternkreise suchtgefährdeter und suchtkranker Söhne und Töchter e.V.

Weitere Verbände der Sucht-Selbsthilfe sind z.B.:

Anonyme Alkoholiker 

Narcotics Anonymous