Zahlen Daten Fakten

Bevölkerungsbezogene Daten

Prävalenz der Medikamentenabhängigkeit
  • Schätzungsweise 1,4 - 1,5 Millionen Menschen sind abhängig von Medikamenten mit Suchtpotenzial
  • Davon sind 1,1 - 1,2 Millionen Menschen abhängig von Benzodiazepinen
  • Weitere 300.000 - 400.000 Menschen sind abhängig von anderen Arzneimitteln
  • Andere Schätzungen rechnen mit 1,9 Millionen medikamentenabhängigen Menschen

Quelle: Soyka et al. 2005

Epidemiologischer Suchtsurvey

Prävalenz der mindestens einmaligen Medikamenteneinnahme in den letzten 12 Monaten

 

Gesamt

Männer

Frauen

 

9181¹

4105¹

5076¹

Schmerzmittel

59.4%

52.1%

66.9%

Schlaf- und Beruhigungsmittel

7.7%

5.8%

9.6%

Anregungsmittel

0.9%

0.9%

0.9%

Appetitzügler

0.4%

0.2%

0.5%

Antidepressiva

6.0%

4.9%

7.1%

Neuroleptika

1.5%

1.5%

1.5%

Anabolika

0.6%

0.6%

0.6%

Mindestens ein Medikament²

62.6%

55.6%

69.7%

¹Ungewichtete Anzahl der Fälle bezogen auf den Anteil an der Gesamtstichprobe mit validen Angaben auf mindestens einer der aufgeführten Substanzen.

²Schmerzmittel, Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Anregungsmittel, Appetitzügler, Antidepressiva oder Neuroleptika.

Quelle: Epidemiologischer Suchtsurvey 2015

Prävalenz der mindestens wöchentlichen Medikamenteneinnahme in den letzten 30 Tagen

 

Gesamt

Männer

Frauen

 

9110¹

4075¹

5035¹

Schmerzmittel

19.4%

16.1%

22.9%

Schlaf- und Beruhigungsmittel

3.3%

2.3%

4.3%

Anregungsmittel

0.5%

0.5%

0.5%

Appetitzügler

0.2%

0.1%

0.3%

Antidepressiva

4.7%

3.7%

5.7%

Neuroleptika

1.3%

1.4%

1.2%

Anabolika

0.1%

0.2%

0.0%

Mindestens ein Medikament²

24.3%

20.7%

28.0%

¹Ungewichtete Anzahl der Fälle bezogen auf den Anteil an der Gesamtstichprobe mit validen Angaben auf mindestens einer der aufgeführten Substanzen.

²Schmerzmittel, Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Anregungsmittel, Appetitzügler, Antidepressiva oder Neuroleptika.

Quelle: Epidemiologischer Suchtsurvey 2015

Prävalenz der täglichen Medikamenteneinnahme in den letzten 30 Tagen

 

Gesamt

Männer

Frauen

 

9103¹

4073¹

5030¹

Schmerzmittel

4.1%

4.0%

4.1%

Schlaf- und Beruhigungsmittel

1.4%

1.0%

1.8%

Anregungsmittel

0.3%

0.2%

0.4%

Appetitzügler

0.1%

0.0%

0.1%

Antidepressiva

4.3%

3.4%

5.2%

Neuroleptika

1.2%

1.2%

1.2%

Anabolika

0.0%

0.1%

0.0%

Mindestens ein Medikament²

9.3%

8.2%

10.4%

¹Ungewichtete Anzahl der Fälle bezogen auf den Anteil an der Gesamtstichprobe mit validen Angaben auf mindestens einer der aufgeführten Substanzen.

²Schmerzmittel, Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Anregungsmittel, Appetitzügler, Antidepressiva oder Neuroleptika.

Quelle: Epidemiologischer Suchtsurvey 2017

Prävalenz des Gebrauchs von Medikamenten und assoziierter substanzbezogener Störungen nach DSM-IV

 

Gesamt

Männer

Frauen

Schmerzmittel

9054¹

3917¹

5137¹

Missbrauch

8.7%

8.5%

8.8%

Abhängigkeit

3.4%

3.0%

3.7%

Schlafmittel

9056¹

3918¹

5138¹

Missbrauch

0.8%

0.8%

0.8%

Abhängigkeit

0.8%

0.8%

0.9%

Beruhigungsmittel

9055¹

3918¹

5137¹

Missbrauch

0.8%

0.8%

0.8%

Abhängigkeit

1.4%

1.4%

1.3%

¹ungewichtete Anzahl der Fälle mit validen Angaben auf mindestens einer Diagnose, 12-Monatsprävalenz bezogen auf die Gesamtstichprobe

Quelle: Epidemiologischer Suchtsurvey

Der „Epidemiologische Suchtsurvey“ (ESA) ist eine regelmäßig durchgeführte, repräsentative Erhebung zum Suchtmittelkonsum in der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands. Im ESA werden Konsummuster verschiedener Suchtmittel (Alkohol, Tabak, Medikamente und illegale Drogen) erfasst. Bezogen auf den Konsum im höheren Lebensalter kann der Survey jedoch nur eingeschränkt Auskunft geben, da „60-64 Jahre“ die höchste untersuchte Altersgruppe darstellt. Aus zahlreichen Untersuchungen mit Menschen in höherem Lebensalter ist bekannt, dass Medikamentenbezogene Probleme im Durchschnitt häufiger vorkommen als im Erwachsenenalter bis 65 Jahren. Die verfügbaren Daten aus dem ESA unterschätzen die Verbreitung von Medikamentenabhängigkeit daher mit großer Wahrscheinlichkeit.

Medikamente - Absatzmengen

Im jährlich einscheinenden Jahrbuch Sucht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen befindet sich jeweils ein Kapitel zum Thema Medikamente und Sucht. Regelmäßig finden Sie darin Tabellen zum Absatzmarkt für Medikamente in Deutschland wie die am häufigsten Verkauften Mittel und andere Daten.

Weitere Informationen über das im Buchhandel erhältliche Jahrbuch Sucht finden Sie unter http://www.dhs.de/informationsmaterial/jahrbuch-sucht.html

Literaturempfehlung

Soyka, Michael et al. (2005): Wo verstecken sich 1,9 Millionen Medikamentenabhängige? In: Nervenarzt, 76(1), 72-77.

Kraus, L., Pabst, A., Gomes de Matos, E. & Piontek, D. (2013). Kurzbericht Epidemiologischer Suchtsurvey 2012. Tabellenband: Prävalenz der Medikamenten-einnahme und medikamentenbezogener Störungen nach Geschlecht und Alter im Jahr 2012. München: IFT Institut für Therapieforschung.
Online Verfügbar

Glaeske, Gerd (2015): Medikamente 2013 - Psychotrope und andere Arzneimittel mit Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial. In: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.): Jahrbuch Sucht 2015. Lengerich: Pabst

Bundesverband der Arzneimittelhersteller (B.A.H) (Hrsg.) (2014): Der Arzneimittelmarkt in Deutschland in Zahlen. Verordnungsmarkt und Selbstmedikation. 2013. 27. Auflage. Bonn.

Institut für medizinische Statistik (IMS) (2015): Der Pharmazeutische Markt Deutschland 2014. Frankfurt a.M.

Schwabe, Ulrich; Paffrath; Dieter (Hrsg.): Arzneiverordnungsreport. Berlin; Heidelberg: Springer. erscheint jährlich.

Glaeske, Gerd (2017): Medikamente 2015 - Psychotrope und andere Arzneimittel mit Missbrauchs- und Abhängigkeitspotential. In: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.): Jahrbuch Sucht 2017. Lengerich: Pabst.