Kurzintervention bei Patientinnen und Patienten mit problematischem Medikamentenkonsum

von Schlaf-, Schmerz- oder Beruhigungsmitteln

Das Manual richtet sich an Ärztinnen und Ärzte in der hausärztlichen Praxis, in der klinischen Versorgung sowie in Facharztpraxen. Das Manual behandelt die Kurzintervention bei problematischem Medikamentenkonsum. Dieser ist in dem Manual begrenzt auf eine regelmäßige und oft medizinisch nicht indizierte Einnahme von Medikamenten, die ein Potenzial der Gewöhnung, des Missbrauchs und der Abhängigkeitsentwicklung aufweisen.

Am häufigsten bei den rezeptpflichtigen Mitteln tritt dies bei Benzodiazepinen und den benzodiazepinartig wirkenden "Z-Substanzen", bei Opiaten bzw. Opioiden, auch in Kombination mit nichtopioiden Analgetika (z. B. Paracetamol) auf. Zu berücksichtigen ist auch, dass die Wirkstoffe Codein und Dihydrocodein häufig als Husten- und nicht als Schmerzmittel verwendet werden. Gewöhnung und Missbrauch finden sich aber auch in der Selbstmedikation mit Schmerzmitteln, ob mit oder ohne Coffein, und mit Abführmitteln. Auch nicht rezeptpflichtige H1-Antihistaminika wie Diphenhydramin und Doxylamin, die in der Selbstmedikation als Schlafmittel eingenommen werden, haben ein mögliches Missbrauchspotenzial. Dies gilt auch für alkoholische Stärkungsmittel oder Grippesäfte. Schwerpunkte dieses Manuals sind das Vorgehen bei einer Kurzintervention und die Gesprächsführung.

Die Erkenntnisse der Medizin unterliegen laufendem Wandel durch Forschung und klinische Erfahrungen. Die Autoren dieses Werkes haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass die in diesem Werk gemachten therapeutischen Angaben (insbesondere hinsichtlich Indikation, Dosierung und unerwünschter Wirkungen) dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann von den Autoren jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Geschützte Warennamen sind nicht unbedingt kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

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Behandlung

Dauer der Intervention

Allgemeine Hinweise zur Gesprächsführung

Weitere Informationen zum Thema finden Sie in einem Leitfaden der Bundesärztekammer sowie in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht) und der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN):

Leitfaden der Bundesärztekammer zum Umgang mit Medikamenten mit Abhängigkeitspotenzial

Seiteninfo

Text: PD Dr. Hans-Jürgen Rumpf; Dr. Gallus Bischof; Prof. Dr. Ulrich John